Studie Bertelsmann-Stiftung: Gibt es wirklich zu viele Krankenhäuser?
Wo bleibt das Personal?
Diese Fragen bewegen uns seit Tagen. Die Bertelsmann Stiftung hat mit Ihrer Studie viel Verunsicherung geschaffen. Aber was macht die Studie von Bertelsmann mit uns?
Einer der Hauptkritikpunkte der aktuellen Versorgung wird durch die Anzahl der durchgeführten Eingriffe beschrieben. Dabei wird davon ausgegangen, dass Übung den Meister macht. Die Wiederholung der ähnlichen Tätigkeit soll diese immer weiter verbessern. Aber es ist keine Garantie für bessere Leistung. Nicht jeder lernt durch Wiederholen. Dann gleicht die Lernkurve einer Geraden – leider.
Gleichzeitig werden wir durch die Diskussion zur Studie auf eine deutlich verminderte Anzahl der Krankenhäuser vorbereitet. Von 1400 Kliniken sollen 600 in Zukunft übrig bleiben, geht man von den Ergebnissen der Studie aus.
Was bedeutet es wenn das Krankenhaus in der Nähe schließt. Hier bleibt die Studie Antworten schuldig. 1991 gab es noch 2400 Krankenhäuser, 1942 sind es in 2017 (www.dkgev.de). Haben die Patienten es wahrgenommen? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Der Trend ist aber deutlich zu erkennen.
Positiver Effekt der Studie der Bertelsmann Stiftung
Unbenommen kommt die Diskussion über die Berechtigung vor allem der kleineren Kliniken damit wieder einmal in Gang.
Das Fazit: Das Krankenhaus der Zukunft muss neu gedacht werden. Daran führt kein Weg vorbei. Die Digitalisierung fordert geradezu dazu auf jeden und wirklich jeden Prozess in der Behandlungskette zu überdenken, zu überprüfen und dann anzupassen. Und nicht in der Theorie – sondern in der Praxis!
Nicht umsonst gibt es die folgende Berechnung: 50.000 Pflegekräfte mehr für den Patienten wenn die Bürokratie halbiert wird (www.dkgev.de). Provokant – aber sehr viel Wahrheit.
Die einfache Betrachtungsweise, wie wir im erbeigenstem Umfeld mit Technik umgehen im Vergleich mit der Realität in deutschen Krankenhäusern, lässt erstaunen! Wir bewegen uns in den Kliniken auf dem Niveau eines Mobilfunktelefons der 90iger Jahre (telefonieren und SMS) – vom Smartphone Lichtjahre entfernt. Dabei ist alles möglich – man muss es nur wollen! Es ist keine Frage des Geldes.
Mut zu Veränderung tut Not
Nicht der Blick in Länder, die aktuell große Veränderungen umsetzen (Dänemark) ist zwingend nötig, sondern der Blick auf die lokalen Notwendigkeiten. Die Metropolregion hat völlig andere Bedürfnisse als die ländliche Region. Die individuelle Nachfrage der Gesundheitsleistungen ist das Maß der Dinge. Dabei sind die Empfehlungen der Fachgesellschaften – die in mehr als einer Diagnose selbst Mindestmengen empfehlen – ein guter Ratgeber.